EA Sports NHL Hockey 2022 Pucks und Bugs inklusive

Als Anhänger der NHL Serie auf dem PC hatte ich mir vor ein paar Jahren extra eine PS4 gekauft. Ich verstehe noch immer nicht, weshalb EA nebst FIFA nicht auch NHL für den PC rausbringt. Die Vermutung liegt nahe, dass in unseren Breiten Eishockey wohl einen geringen Verbreitungsgrad hat. Dabei ist das Spiel selbst wirklich unterhaltsam. Nach langer Abstinenz hatte ich mich vor 2 Wochen dazu entschieden in NHL 2022 zu investieren. Ein Grund dafür war die neue Engine namens „Frostbite“ und ein paar zusätzliche Extras. Mein letztes NHL Hockey auf der PS4 war die Versoin 2018.

Nach ein paar simplen Einstellungen bezüglich Steuerung legte ich (wie immer) mit einer NHL Saison los. Als Mannschaft mussten es (mein Standard) die Pittsburgh Penguins sein.

Der Puck flitzt samt Spieler flitzen über das Feld. Die Effekte sind knackig, der Moderator etwas eintönig, aber dennoch nicht von schlechten Eltern.

Ich habe Mühe, dem Spielverlauf zu folgen. Vielleicht war es doch keine gute Idee, dass ich die Spielgeschwindigkeit (Realismus) auf eher hoch gestellt habe. Ein paar Pässe (des Gegners) später scheppert es. Ich bin 0:1 hinten. Mist!

Aufgeben gibt es nicht! Plötzlich verspüre ich das Gefühl des „Underdogs“… Ich muss das Match noch drehen!

Nach einem Breakaway, angetäuschtem Schuss und Querpass vor dem Tor hämmert mein Center (Crosby) den Puck ins Netz. Vor lauter Euphorie balle ich – vor dem Monitor sitzend – die Faust und denke mir: „yes, lets go!“

Synching…

Ich schaue mir die Wiederholung an, die automatisch abgespielt wird… Das Pittsburgh Logo erscheint… rechts oben stehst „Synching…“ und noch immer „Synching“…

Im Hintergrund nehme ich wahr, dass das Spiel bereits weiterläuft, da der Kommentator fröhlich kommentiert, wie mein Gegner das nächste Tor macht, ohne dass ich davon auch nur irgendetwas mitbekomme! WTF! Gefühlt hundert – Gamepad- Tastendrucke später gebe ich genervt auf und würge die Konsole ab.

Recherche und Schlussfolgerung

Letztlich bemühe ich die Suchmaschine meines Vertrauens und stelle fest, dass NHL Hockey 2022 einen Bug hat, der bis jetzt noch immer nicht gefixt wurde. Wie zum Teufel (sorry) kann EA ein derartiger Fehler nicht auffallen? Haben die Damen und Herren dort schonmal etwas von Qualitätskontrolle gehört? Ich habe nun also rund EUR 60 für ein Spiel ausgegeben, das ich nicht spielen kann, weil es einen massiven Bug hat.

Die Gamingplattformen Steam-Proton Wine und Lutris

Bye, bye Windows – Wird Windows obsolet für Spieler?

Wie vielleicht manch Leser meines Blogs mitbekommen hat, will ich im privaten Umfeld die „Fenster aus Redmond“ aka Windows endgültig los werden. Da ich auch „Gamer“ bin, fiel mir das aufgrund fehlender „Linux-Unterstützung“ seitens der Spieleentwickler recht schwer. Aber es ist definitiv Besserung in Sicht!

Meiner Meinung nach hat Steam, nicht zuletzt aufgrund der Entwicklung des Steamdeck, einige Hebel in Bewegung gesetzt, um dem „Pinguin das Spielen“ beizubringen (Stichwort: Steam/Proton). Abseits dessen, gibt es auch noch Lutris, das im Team mit Wine ein Tool zur Verfügug stellt,  um Windows Spiele unter Linux zu installieren und lauffähig zu machen. Der Clou dabei ist, dass man sich mit Lutris nicht zwangsläufig um die Konfiguration (von Wine) kümmern muss. Viele Spiele laufen out-of-the box.

Bei Steamkäufen auf „Linuxkompatibilität“ achten

Optimale Bedingungen für das Spielen unter Linux lassen sich dadurch schaffen, bereits beim Kauf des Spiels darauf zu achten, dass  es nativ unter Linux lauffähig ist (Linux also als Plattform unterstützt wird).

Werft also bei eurem nächsten Kauf unbedingt einen Blick auf die  Systemanforderungen im Steam-Shop. Zumeist ist dort als unterstützte Linuxdistribution ein Ubuntu aufgeführt. Deshalb muss man sich aber noch lange kein Ubuntu auf die Platt klatschen. Bei mir dient Debian Testing als Basis und es läuft perfekt. 🙂

Beispiel: Steam – Systemanforderungen (SteamOS + Linux)

Steam Installation unter Debian

Nachdem wir unter anderem auf die Software „Steam“ angewiesen sind, hier eine kurze Installationsanleitung.

  • Die Paketquellen in der /etc/apt/sources.list um die Zweige contrib und non-free ergänzen
  • apt-get update ausführen
  • Multiarch (i386) aktivieren: dpkg –add-architecture i386
  • apt-get update ausführen
  • apt-get install steam
  • Steam starten, einloggen und in den Optionen alle Haken bei Steam-Play setzen

Wenn es (lt. Spieleschmiede) nur Windows sein darf

Völlig klar ist, dass viele der Spiele da draussen noch immer ausschließlich für Windows gebaut werden. Da gibt es nichts schön zu reden!

Läuft euer Spiel nicht „out-of-the-box“ mit Steam/Proton wird es etwas schwieriger. Welche Optionen hat man?

Steam mit „Glorious Eggroll / Proton“ Erweiterung

Den Kompatibilitätslayer „Proton“ gibt es in den verschiedensten Versionen. Abgesehen von den steam-eigenen Entwicklungen, versucht ein findiger Programmierer Proton „noch kompatibler“ zu machen. Die Erweiterung nennt sich Glorious Eggroll und ist auf Github zu finden.  Aktuell steht die Version 6.20-GE1 zum Download bereit.

Die Installation verläuft in ein paar einfachen Schritten:

  • Via Github die Proton*.tar.gz Datei herunterladen
  • Die Datei in den Ordner: /home/<user>/.steam/root/compatibilitytools.d entpacken, wobei im Order compatibiltiytools.d dann das Verzeichnis der Glorious-Eggroll-Version vorhanden sein muss.
  • In Steam selbst (bei den Spieleeigenschaften) – Steam-Play die gewünschte Protonversion wählen
  • Spiel starten

Anmerkung: Es  gäbe im Steamclient auch die Möglichkeit unter dein Einstellungen (Steam-Play) fix eine Protonversion (auch die GE) zu hinterlegen. Leider aber, besteht hier ein Bug. Sobald man die GE-Version wählt und dann den Steamclient neu startet, „vergisst“ Steam die Einstellung wieder. Ich bin deshalb dazu übergegangen, die Protonversion pro Spiel (via Spiele-Eigenschaften) auszuwählen.

Bug: Globale Einstellungen werden nicht gespeichert (Der Haken bei Enable Steam Play for all other titles in Kombination mit Proton-GE, wird nach Neustart von Steam  „vergessen“).

Lutris

Ich verwende Lutris ausschließlich für „steamfremde“ Spiele. In meinem Fall verwende ich es für World of Tanks. Setzt man auf Lutris, sind einige Vorarbeiten zu tätigen. Abgesehen von der Installation der Pakete für Lutris, muss auch Wine (in möglichst aktueller Version) installiert werden. Eine detaillierte Anleitung findet man auf WineHQ.

Bei mir läuft „wine-staging“ sehr gut, weshalb ich euch diese Version empfehlen kann.

Eine kurze Zusammenfassung zu World of Tanks & Lutris findet ihr hier.

Hardware, Treiber und Zusatzpakete

Was hilft der beste Kompatibilitätslayer, wenn die Hardware nicht mitspielt? Vermutlich wenig bis gar nichts 😉

Es ist immens wichtig, den aktuellsten (proprietären) Grafikkartentreiber installiert zu haben. Allerdings sehe ich, sofern alle Spiele laufen, keine Notwendigkeit bzgl. Grafikkartentreiber immer ganz vorne mit dabei zu sein. Dies verursacht meiner Erfahrung nach oft zusätzliche Probleme. Hier sollte also nach dem Verfahren: „Never change a running system“ vorgegangen werden. Ich kann hier ausschließlich für NVIDIA-Karten sprechen und nicht für AMD.

NVIDIA

Den Treiber von NVIDIA erhält man über deren Website.

Vor der eigentlichen Installation, müssen noch einige Zusatzpakete installiert werden (es kann sein, dass ihr eure /etc/apt/sources.list um contrib und non-free erweitern müsst):

  • apt-get install linux-headers-$(uname -r) build-essential libglvnd-dev pkg-config

Bitte nicht vergessen (sofern noch nicht geschehen), Multi-Arch (i386) zu aktivieren, da auch 32-Bit Libraries von Wine & Steam benötigt werden:

  • dpkg –add-architecture i386
  • apt-get upgrade

Für die Installation des NVIDIA Treibers, muss man außerhalb des GUI sein. Ich erledige dies meistens, indem ich beim Grub-Bootmenü auf die Taste „e“ für Edit drücke und den Kernelparameter „single“ (ohne Anführungszeichen) in der Zeile in der auch „vmlinuz“ steht, ganz hinten in der Zeile ergänze. Schließlich drückt man F10 um den Bootvorgang zu starten. Das System bootet nun nur in die Konsole.

Nach Eingabe des Root-Passwortes, wechselt man in den Ordner in den man zuvor den NVIDIA Treiber (mit der Endung .run) heruntergeladen hat und macht die Datei mit dem Befehl:

  • chmod +x NVIDIA-Treibername.run

ausführbar.

Schließlich startet man die Installation durch Aufruf von:

  • ./NVIDIA-Treibername.run

Wichtig ist, dass auch die 32 Bit-Libraries installiert werden (es kommt hier eine Abfrage) und die xorg.conf angepasst wird (auch hier kommt eine Abfrage).

Blacklisting des nouveau-Moduls

Sofern bei euch der sog. „nouveau“ Treiber für die Nvidia Karte installiert ist, kann es nötig sein, ein Blacklisting durchzuführen, damit es zu keinen Kollisionen kommt. Bei mir war dies aber bislang bei keiner Installation nötig.

  • echo blacklist nouveau > /etc/modprobe.d/blacklist-nvidia-nouveau.conf

Neustart des Systems

  • reboot

Fazit

Es ist sicher noch ein langer Weg, bis alles absolut reibungslos läuft. Es gibt aber definitiv ein ganz helles Licht am Ende des Tunnels. Die Entwicklung geht in die richtige Richtung. Wir, als Enduser, können die Entwicklung unterstützen. Achtet beim Kauf von Spielen auf  „Linuxkompatibilität“ und nutzt eine Linuxdistribution, wenn möglich 😉

X-Plane 9 unter Debian Lenny (libopenal.so.0 Problem)

Fliegen unter „Linux“

Auch das ist möglich. Wenn auch mit ein paar kleineren Hürden, sofern man zum Beispiel Debian Lenny einsetzt.

Die Installationsroutine verursacht gleich nach Aufruf das Problem, dass „libopenal.so.0“ nicht gefunden wird. Selbst wenn man das notwendige Library nachinstalliert, das unter Debian Lenny „libopenal.so.1“ heißt, bleibt X-Plane hartnäckig und verweigert die Installation.

Lösung

Ich habe über die Linuxkonsole und den Befehl „ln“,  einen Link von libopenal.so.1 auf libopenal.so.0 erstellt:

  • Wechseln in das Verzeichnis /usr/lib
  • Sicherstellen, dass libopenal.so.1 auch wirklich dort zu finden ist (ansonsten per apt-get installieren)
  • Eingabe von: ln libopenal.so.1 libopenal.so.0
  • gefolgt von RETURN

Durch oben erwähnte Aktion gibt es nun beide „Dateien“ im Verzeichnis /usr/lib. Nur, dass libopenal.so.0 eigentlich auf libopenal.so.1 verweist. Die ganze Aktion sollte keine Probleme verursachen, da libopenal.so.0 unter Debian Lenny einfach von libopenal.so.1 abgelöst wurde.

Jedenfalls sollte nun die X-Plane 9 Installation klappen.

Guten Flug! 😉