Digitale Abhängigkeit: Sorgenfrei mit Opensource Software – ganz ohne Patchday

Jeden zweiten Dienstag im Monat ist Microsoft Patchday. Aufgrund dessen, dass ich auch verschiedenste Microsoft Produkte supporte, fiebere ich diesem Tag immer wieder aufs Neue entgegen. Genau genommen befindet man sich in der Klemme. Warum? Naja… Klar…

Der Patchday ist dazu da, um teilweise gravierende Sicherheitslücken in MS Produkten zu schließen. Jeder Admin ist angehalten, die angebotenen Updates so schnell wie möglich einzuspielen. So gesehen wäre das ja kein Problem und durchaus sinnvoll, oder?

Was aber, wenn man durch das Installieren der notwendigen Updates, Bugs gleich mit installiert, die einem das ohnehin herausfordernde Adminleben noch schwerer machen?

Eine kleine Auflistung:

Warum schafft es MS nicht?

Ich könnte hier noch Unmengen von weiteren Problemen auflisten, die im Laufe der Patchdays aufgetreten sind. Will ich aber nicht! (weil wir ohnehin regelmäßig damit konfrontiert sind).

Das soll kein MS Bashing sein. Ich wills einfach mal los werden, denn es hält viele Admins in Atem, die zumeist mit den breit gefächerten täglichen Anforderungen mehr als ausgelastet sind.

Es lässt mir keine Ruhe…  ich verstehe nicht ganz, weshalb es Microsoft immer wieder nicht schafft, eine entsprechende Qualitätskontrolle durchzuführen, die zumindest die massivsten Update-Katastrophen einfangen kann, bevor sie beim Endanwender aufschlagen. Und -ganz ungeschönt- da sind ab und zu Dinge dabei, dass es einem die Haare aufstellt!

Eventuell könnte man es mit den manigfaltigen Plattformen erklären, auf denen ein MS Windows (Server) etc. läuft. In diesem Sinne wäre es unmöglich, alles auf Herz und Nieren zu testen. Ebenso gibt es wohl zig (Fehl)konfigurationen die Programmverhalten auslösen können, mit denen kein Produkttester rechnet.

Aber mal im Ernst… das schafft man unter „Linux“ auch: Fehlkonfigurationen, diverseste Hardware, tausende verschiedene Pakete, unterschiedlichste Distributionen, Entwickler, die über die ganze Welt verstreut sind… usw. usf.

Dennoch: Mit „Linux“ – und ich verwende dieses „OS“ schon Jahrzehnte auf Server, Desktops usw. – hab ich bislang noch nie einen derartigen „Bauchfleck“ hingelegt, wie es leider MS immer wieder schafft!

Egal, ob es nur einige wenige Paketupdates waren, oder ein kompletter Distributionssprung (ein Releasewechsel). Die Probleme (wenn überhaupt) waren überschaubar, nachvollziehbar und meist kurzfristig lösbar.

Verstehe ich es wirklich nicht?

Nun denn… ich würde einfach mal sagen, dass ich mir gut vorstellen kann, dass -da MS-Produkte ja nicht gerade wenig verbreitet sind (hinter vorgehaltener Hand spricht man vom vorherrschenden System auf Desktops… angeblich soll die MS Office / Microsoft 365-Plattform heutzutage zum Standard gehören…) Ironie off – die Qualitätskontrolle (zwecks Einsparungen) dem Endbenutzer überlassen wird. Ist doch egal, wenn Fehler passieren. Der User, die Firma etc. kommt ja eh nicht von der Produktschiene „weg“.

Die Meisten befinden sich in der Abhängigkeit. Ohne MS-Produkte geht heutzutage nichts. Fachanwendungen, unternehmenskritische Anwendungen etc. bauen noch immer -viel zu oft- ausschließlich auf MS-Produkte.

Wir alle haben uns in eine Abhängigkeit begeben (begeben müssen).

Ausbrechen aus dem Hamsterrad?

Es ist schön zu lesen, dass EU Datenschützer den Einsatz von Opensource-Software „beflügeln“ wollen. Ich hoffe wirklich, dass dies gelingt! Auch wenn es nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, wäre es ein Erfolg.

Versäumt hat man die Prüfung und Verpflichtung zum Einsatz von Opensource-Software – gerade bezogen auf Ämter und öffentliche Institutionen –  schon weit früher!

Bereits vor Jahrzehnten hätte es hier eine Verpflichtung geben müssen. Die öffentliche Hand hat OSS einzusetzen. Ein einheitlicher landesweiter Standard wäre notwendig (gewesen), der auch die Hersteller von unternehmenskritischer Verwaltungssoftware in diese Bahnen lenkt. Auch wenn die Bestrebungen durchaus lobenswert sind, kommt das meiner Meinung nach viel  zu spät! Wie soll das jetzt noch gelingen?

Ein Umbiegen funktionierender (proprietärer) Softwarelösungen, die seit Jahrzehnten gewohnt und für den täglichen, geregelten Arbeitsablauf nötig sind, auf quelloffene Software, gleicht einer (unlösbaren) Mammutaufgabe.

Der Budget,- Zeit-, und Umsetzungsaufwand steht hier – so sehe ich es halt – nicht dafür.

Daheim ist daheim…

Bezogen auf den privaten „Desktop-PC“ sehe ich die Situation stark differenziert (zu oben angeführten Punkten). Hier sind wir mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem der Linux-Desktop schon längst (und locker) einen Windows-Desktop ablösen kann. Vor allem Dank „Valve & Steam“ist auch das Argument „unter Linux kann man nicht spielen“ entkräftet.

Ich spiele selbst gerne zur Entspannung am PC und verwende seit über 1,5 Jahren auf meinem PC kein Windows mehr. Für mich läuft es perfekt.

  • Ich Update das System, wenn ich will.
  • Es steht ein zentrales Repository für alle Programmpakete zur Verfügung.
  • Es gibt ein einziges Tool zur Softwareinstallation.
  • Es zu 99,9% keine Updateprobleme (bleeding Edge Distributionen mal ausgeschlossen. Wobei auch hier wenig Probleme auftreten!).
  • Ich muss mir nicht diktieren lassen, wann ich meine Hardware zu tauschen habe.
  • Das System telefoniert nicht nach Hause

All jene, die auf Spezialsoftware angewiesen sind, die nur unter Windows läuft, schauen hier aber wiederum in die Röhre. Ich denke aber, dass die Anzahl derer immer weiter schrumpft.

Kein Bashing – nur eine kritische Betrachtung des Iststandes!

Auch wenn sich der Artikel wie MS-Bashing liest, will ich es nochmals betonen: Es soll kein Bashing sein! Microsoft hat in den vergangenen Jahrzehnten etwas geschafft, von dem sich andere gerne etwas abschneiden würden. Die Etablierung eines weltweiten Standards am Desktop und u.a auch bzgl. MS Office / Microsoft 365. Diese Systeme laufen herausragend, sind aufeinander abgestimmt, werden von div. Spezialsoftware als Standard angesehen und erleichtern ganz sicher den Arbeitsalltag.

Gerade als zahlender Kunde erwarte ich mir jedoch, dass es auch (in dem Fall für die Updates) eine entsprechende Qualitätskontrolle gibt!

Fährt man mit dem Auto in die Werkstatt zum Service. Angenommen, der Mechaniker verpfuscht (nachweislich) etwas an den Bremsen und man fährt deshalb nach Abholung des Autos direkt und ungebremst in eine Wand, gibt es wohl sowas wie eine Haftung.

Steht aufgrund eines fehlerhaften „Patchdays“ der gesamte Betrieb still, gibt es meines Wissens nichts dergleichen — das ist dann halt einfach so… lebt damit und repariert es… kann eigentlich nicht sein, oder?

Ausblick

Es wäre schön, wenn man auch mal über den digitalen Tellerrand hinaus schaut.

Wir begeben uns immer mehr in eine Abhängigkeit von den oft zitierten „Big Playern“, die uns nach Belieben steuern.

Mit jedem Schritt (in die proprietäre Cloud) geht mehr an der eigenen Datenhoheit und der digitalen Souveränität verloren. Daten werden in der Cloud abgelegt, dort analysiert, vermarktet, verkauft, zweckentfremdet etc. Egal, ob „die Cloud“ in der EU liegt oder nicht…

Mir scheint, dass sich heutzutage niemand mehr Gedanken darüber macht, weil es ja der Standard ist, alles digital zu dokumentieren und somit -wohin auch immer – hochzuladen. Whatsapp, Instagramm, Facebook, TikTok, Smartphones, Tablets, ICloud, Alexa, …. sei Dank!

Das böse Erwachen wird noch kommen und dann fragt man sich, wie das alles passieren konnte!

Diskussionsforum zum Thema

Die Gamingplattformen Steam-Proton Wine und Lutris

Bye, bye Windows – Wird Windows obsolet für Spieler?

Wie vielleicht manch Leser meines Blogs mitbekommen hat, will ich im privaten Umfeld die „Fenster aus Redmond“ aka Windows endgültig los werden. Da ich auch „Gamer“ bin, fiel mir das aufgrund fehlender „Linux-Unterstützung“ seitens der Spieleentwickler recht schwer. Aber es ist definitiv Besserung in Sicht!

Meiner Meinung nach hat Steam, nicht zuletzt aufgrund der Entwicklung des Steamdeck, einige Hebel in Bewegung gesetzt, um dem „Pinguin das Spielen“ beizubringen (Stichwort: Steam/Proton). Abseits dessen, gibt es auch noch Lutris, das im Team mit Wine ein Tool zur Verfügug stellt,  um Windows Spiele unter Linux zu installieren und lauffähig zu machen. Der Clou dabei ist, dass man sich mit Lutris nicht zwangsläufig um die Konfiguration (von Wine) kümmern muss. Viele Spiele laufen out-of-the box.

Bei Steamkäufen auf „Linuxkompatibilität“ achten

Optimale Bedingungen für das Spielen unter Linux lassen sich dadurch schaffen, bereits beim Kauf des Spiels darauf zu achten, dass  es nativ unter Linux lauffähig ist (Linux also als Plattform unterstützt wird).

Werft also bei eurem nächsten Kauf unbedingt einen Blick auf die  Systemanforderungen im Steam-Shop. Zumeist ist dort als unterstützte Linuxdistribution ein Ubuntu aufgeführt. Deshalb muss man sich aber noch lange kein Ubuntu auf die Platt klatschen. Bei mir dient Debian Testing als Basis und es läuft perfekt. 🙂

Beispiel: Steam – Systemanforderungen (SteamOS + Linux)

Steam Installation unter Debian

Nachdem wir unter anderem auf die Software „Steam“ angewiesen sind, hier eine kurze Installationsanleitung.

  • Die Paketquellen in der /etc/apt/sources.list um die Zweige contrib und non-free ergänzen
  • apt-get update ausführen
  • Multiarch (i386) aktivieren: dpkg –add-architecture i386
  • apt-get update ausführen
  • apt-get install steam
  • Steam starten, einloggen und in den Optionen alle Haken bei Steam-Play setzen

Wenn es (lt. Spieleschmiede) nur Windows sein darf

Völlig klar ist, dass viele der Spiele da draussen noch immer ausschließlich für Windows gebaut werden. Da gibt es nichts schön zu reden!

Läuft euer Spiel nicht „out-of-the-box“ mit Steam/Proton wird es etwas schwieriger. Welche Optionen hat man?

Steam mit „Glorious Eggroll / Proton“ Erweiterung

Den Kompatibilitätslayer „Proton“ gibt es in den verschiedensten Versionen. Abgesehen von den steam-eigenen Entwicklungen, versucht ein findiger Programmierer Proton „noch kompatibler“ zu machen. Die Erweiterung nennt sich Glorious Eggroll und ist auf Github zu finden.  Aktuell steht die Version 6.20-GE1 zum Download bereit.

Die Installation verläuft in ein paar einfachen Schritten:

  • Via Github die Proton*.tar.gz Datei herunterladen
  • Die Datei in den Ordner: /home/<user>/.steam/root/compatibilitytools.d entpacken, wobei im Order compatibiltiytools.d dann das Verzeichnis der Glorious-Eggroll-Version vorhanden sein muss.
  • In Steam selbst (bei den Spieleeigenschaften) – Steam-Play die gewünschte Protonversion wählen
  • Spiel starten

Anmerkung: Es  gäbe im Steamclient auch die Möglichkeit unter dein Einstellungen (Steam-Play) fix eine Protonversion (auch die GE) zu hinterlegen. Leider aber, besteht hier ein Bug. Sobald man die GE-Version wählt und dann den Steamclient neu startet, „vergisst“ Steam die Einstellung wieder. Ich bin deshalb dazu übergegangen, die Protonversion pro Spiel (via Spiele-Eigenschaften) auszuwählen.

Bug: Globale Einstellungen werden nicht gespeichert (Der Haken bei Enable Steam Play for all other titles in Kombination mit Proton-GE, wird nach Neustart von Steam  „vergessen“).

Lutris

Ich verwende Lutris ausschließlich für „steamfremde“ Spiele. In meinem Fall verwende ich es für World of Tanks. Setzt man auf Lutris, sind einige Vorarbeiten zu tätigen. Abgesehen von der Installation der Pakete für Lutris, muss auch Wine (in möglichst aktueller Version) installiert werden. Eine detaillierte Anleitung findet man auf WineHQ.

Bei mir läuft „wine-staging“ sehr gut, weshalb ich euch diese Version empfehlen kann.

Eine kurze Zusammenfassung zu World of Tanks & Lutris findet ihr hier.

Hardware, Treiber und Zusatzpakete

Was hilft der beste Kompatibilitätslayer, wenn die Hardware nicht mitspielt? Vermutlich wenig bis gar nichts 😉

Es ist immens wichtig, den aktuellsten (proprietären) Grafikkartentreiber installiert zu haben. Allerdings sehe ich, sofern alle Spiele laufen, keine Notwendigkeit bzgl. Grafikkartentreiber immer ganz vorne mit dabei zu sein. Dies verursacht meiner Erfahrung nach oft zusätzliche Probleme. Hier sollte also nach dem Verfahren: „Never change a running system“ vorgegangen werden. Ich kann hier ausschließlich für NVIDIA-Karten sprechen und nicht für AMD.

NVIDIA

Den Treiber von NVIDIA erhält man über deren Website.

Vor der eigentlichen Installation, müssen noch einige Zusatzpakete installiert werden (es kann sein, dass ihr eure /etc/apt/sources.list um contrib und non-free erweitern müsst):

  • apt-get install linux-headers-$(uname -r) build-essential libglvnd-dev pkg-config

Bitte nicht vergessen (sofern noch nicht geschehen), Multi-Arch (i386) zu aktivieren, da auch 32-Bit Libraries von Wine & Steam benötigt werden:

  • dpkg –add-architecture i386
  • apt-get upgrade

Für die Installation des NVIDIA Treibers, muss man außerhalb des GUI sein. Ich erledige dies meistens, indem ich beim Grub-Bootmenü auf die Taste „e“ für Edit drücke und den Kernelparameter „single“ (ohne Anführungszeichen) in der Zeile in der auch „vmlinuz“ steht, ganz hinten in der Zeile ergänze. Schließlich drückt man F10 um den Bootvorgang zu starten. Das System bootet nun nur in die Konsole.

Nach Eingabe des Root-Passwortes, wechselt man in den Ordner in den man zuvor den NVIDIA Treiber (mit der Endung .run) heruntergeladen hat und macht die Datei mit dem Befehl:

  • chmod +x NVIDIA-Treibername.run

ausführbar.

Schließlich startet man die Installation durch Aufruf von:

  • ./NVIDIA-Treibername.run

Wichtig ist, dass auch die 32 Bit-Libraries installiert werden (es kommt hier eine Abfrage) und die xorg.conf angepasst wird (auch hier kommt eine Abfrage).

Blacklisting des nouveau-Moduls

Sofern bei euch der sog. „nouveau“ Treiber für die Nvidia Karte installiert ist, kann es nötig sein, ein Blacklisting durchzuführen, damit es zu keinen Kollisionen kommt. Bei mir war dies aber bislang bei keiner Installation nötig.

  • echo blacklist nouveau > /etc/modprobe.d/blacklist-nvidia-nouveau.conf

Neustart des Systems

  • reboot

Fazit

Es ist sicher noch ein langer Weg, bis alles absolut reibungslos läuft. Es gibt aber definitiv ein ganz helles Licht am Ende des Tunnels. Die Entwicklung geht in die richtige Richtung. Wir, als Enduser, können die Entwicklung unterstützen. Achtet beim Kauf von Spielen auf  „Linuxkompatibilität“ und nutzt eine Linuxdistribution, wenn möglich 😉

World of Tanks unter Linux betreiben – Lutris und Wine sei Dank

Viele Windowsspiele laufen mittlerweile Dank Steam & Proton auch unter „Linux“. Nachdem ich zu Hause unbedingt von MS Windows endgültig „weg“ kommen will, aber auch als Gamer bezeichnet werden kann, sind mir einige meiner Spiele doch recht wichtig. Nebst vielen anderen Beschäftigungen, brauche ich ab und zu das eine oder andere Spiel zum „Runterkommen“, nach einem stressigen Arbeitstag.

Abgesehen davon, wäre es schade, wenn viele der gekauften Games nicht mehr verwendet werden könnten. An sich funktionieren viele Der Spiele sehr gut unter Steam 4 Linux & Proton. (Dazu werde ich vermutlich einen separaten Artikel schreiben).

Steam – World of Tanks sagt „nein“

Seit 7 Jahren fröne ich diesem MMO Game nun. Daraus wird klar, dass ich vermutlich bereits einige Runden „auf dem Buckel habe“ und im Spiel schon recht viel erforscht und gekauft habe. Man könnte fast meinen, dass ich jetzt nur noch „gut im Spiel“ werden müsste. Das ist aber eine andere Geschichte 😉

Ich versuchte bislang erfolglos WoT via Steam dazu zu bewegen zu funktionieren. Im Grunde genommen scheiterte es immer daran, dass WoT (und somit Wargaming) auf ihren eigenen Launcher setzen, das Wargaming-Gamecenter. Beim Start von WoT via Steam wurde angemeckert, dass das Gamecenter nicht installiert ist, obwohl die dafür notwendige .EXE Datei heruntergeladen worden ist.

Schließlich habe ich WoT unter Steam aufgegeben.

Egal, da fällt mir ein: Ich hätte ja wieder von vorne anfangen müssen: Eine Verknüpfung zu einem bestehenden WG-Account via Steam ist nicht möglich!

Anforderungen für WoT unter Linux

Distribution

Von der Distribution her, setze ich Debian Bookworm (Testing) ein. Das Debian-Repository (/etc/apt/sources.list) habe ich um contrib und non-free erweitert.
Ich bin mir sicher, dass die Distribution aber nicht den Unterschied macht, da man ja so oder so auf zusätzliche „nicht-Debian“ Repos zugreifen muss.

Wichtig: Die Befehle (unten) sind in der Konsole auszuführen. Es notwendig mit dem Superuser „root“ zu arbeiten!

Grafikkartentreiber

Es sollte möglichst der aktuellste Grafikkartentreiber installiert sein. Ich setze auf den proprietären Treiber von Nvidea (RTX 30xx).

Installation Nvidia Treiber

Installation der notwendigen Kernel-Headers und Compilertools

  • apt-get install linux-headers-$(uname -r)
  • apt-get install build essential

Download des passenden Treibers von www.nvidia.com. Danach wechselt ihr mittels Konsole in das Verzeichnis in das ihr den Treiber heruntergeladen habt und macht diesen ausführbar:

  • chmod +x NVIDIA-Linux-x86_64-470.74.run
    • Anmerkung: Der Treibername kann variieren!

Anmerkung: Wenn ihr eine andere Grafikkarte hat, müsst ihr natürlich den für euch passenden Treiber installieren!

Neu booten (ohne GUI) und NVIDIA-Treiberinstallation starten

  • systemctl set-default multi-user.target
  • reboot
  • In das Verzeichnis wechseln, in dem der Download liegt
  • ./NVIDIA-Linux-x86_64-470.74.run aufrufen (Achtung: Treibername kann variieren!)

Der Installationsvorgang startet nun in der Konsole. Bitte auf jeden Fall die 32-Bit Libraries installieren (die Abfrage mit „YES“ beantworten). Ebenso vorhandene Dateien mit den Dateien des Installers überschreiben und nvidia-xconfig ebenso starten lassen.

Schließlich wieder in das GUI booten

  • systemctl set-default graphical.target

  • reboot

Lutris und Wine

Es gilt, zusätzliche Paketquellen einzubinden. Diese sind:

Wine (/etc/apt/sources.list.d/wine.list)

  • deb https://dl.winehq.org/wine-builds/debian/ bookworm main

Abgesehen davon, ist die Architektur i386 zu aktivieren:

  • dpkg –add-architecture i386

Und der winehq-Schlüssel  (apt) zu importieren:

Abschließend ist wine noch zu installieren

Ich setze hier auf das möglichst aktuellste Release und installiere deshalb „wine-staging“.

  • apt-get update
  • apt-get install wine-staging

Lutris (/etc/apt/sources.list.d/lutris.list)

Auch für Lutris müssen zusätzliche Paketquellen eingefügt werden:

  • deb http://download.opensuse.org/repositories/home:/strycore/Debian_11/ ./

Key (apt) importieren

  • wget -q https://download.opensuse.org/repositories/home:/strycore/Debian_11/Release.key -O-
  • apt-key add –

Nun installieren wir lutris

  • apt-get update
  • apt-get install lutris

Versionscheck

lutris:
Installiert: 0.5.9.1
Installationskandidat: 0.5.9.1
Versionstabelle:
*** 0.5.9.1 500
500 http://download.opensuse.org/repositories/home:/strycore/Debian_11 ./ Packages
100 /var/lib/dpkg/status

wine:
wine-staging:
Installiert: 6.19~bookworm-1
Installationskandidat: 6.19~bookworm-1
Versionstabelle:
*** 6.19~bookworm-1 500
500 https://dl.winehq.org/wine-builds/debian bookworm/main amd64 Packages
100 /var/lib/dpkg/status

nvidia-treiber:
Typ: Proprietär
Version 470.74
Quelle: www.nvidia.com

Lutris starten – World of Tanks installieren

An sich hatte ich World of Tanks bereits unter Windows installiert. Mein erster Gedanke war, das Verzeichnis von WoT auf meine „Linuxplatte“ in die Verzeichnisstruktur von Wine zu kopieren. Danach das Wargaming Game Center in Lutris zu „installieren“ und nach dem Start des Wargaming Game Centers einfach das Verzeichnis anzugeben, in dem WoT liegt (Spiel importieren). Dieses Vorhaben stellte sich jedoch als problematisch heraus, da beim Versuch des Imports des Spiels in das WGGC eine Fehlermeldung erschien. Sinngemäß war dies: „Die angegebene Datei ist kein Verzeichnis“ – obwohl ich ein Verzeichnis ausgewählt hatte.

Anmerkung: Die Lutris Games (Wine) liegen normalerweise im Homeverzeichnis des angemeldeten Benutzers. Das Verzeichnis selbst ist versteckt.

Nur zur Veranschaulichung: Ich versuchte WOT in das Verzeichnis /home/gestl/.wine/drive_c/wot zu kopieren um es dann (ohne Download) in das Gamecenter einzubinden. Das hat wie erwähnt leider NICHT funktioniert.

Die Lösung

Zuerst den World of Tanks-Installer (Gamecenter) herunterladen: https://eu.wargaming.net/de/games/wot

Danach einfach Lutris starten und über das Plus – Symbol (oben links) die heruntergeladene Datei „manuell“ hinzufügen, wobei als Starter Wine zu wählen ist.

Unten seht ihr, dass ich den Installer (den ich herunter geladen habe) via Lutris hinzufüge:

Danach speichern, den Installer via Lutris ausführen und auf „NEU INSTALLIEREN“ klicken.

Installiert wird WoT in der Regel in das Verzeichnis: /home/<user>/.wine/drive_c/Games/World_of_Tanks_EU.

Wenn man WoT schon unter Windows heruntergeladen hat

Sofern ihr WoT schon auf einer Windowsplatte installiert habt, könnt ihr den Download unter Linux abkürzen. Lasst das Gamecenter den Download von WoT starten und kurz laufen, damit die entsprechenden Verzeichnisse erstellt werden. Danach brecht ihr den Download ab und kopiert den Inhalt des WoT Verzeichnisses von Windows in den Ordner in dem „Linux-WoT“ liegt. Vorhandene Dateien überschreibt ihr einfach.

World of Tanks Starter zu Lutris hinzufügen

Den Starter von WoT fügt man nach dem Download (oder dem Kopiervorgang) auch manuell zu Lutris hinzu. Die Datei heißt: /home/user/.wine/drive_c/Games/World_of_Tanks_EU/wgc_api.exe.

Danach sollte euer Lutris so aussehen. In meinem Fall verbirgt sich die wgc_api.exe im „Button“ World of Tanks GC:

Der Start von WoT

Ist alles gut gegangen, sollte das Gamecenter nun starten, euer Login in selbiges erfolgreich sein und WoT starten.

Zusatzinformation : Das Wargaming Gamecenter stört den Start von WoT

Mir ist aufgefallen, dass der Start von WoT durch ein laufendes Wargaming Gamecenter in letzter Zeit „gestört“ wird. Konkret läuft WoT nach dem Start via Gamecenter bei mir in einen Blackscreen. Die Lösung dieses Problems ist es, nicht das Gamecenter zum Start von WoT zu nutzen, sondern die ausführbare Datei (von WoT) direkt in Lutris einzubinden.

Das Gamecenter startet man nur dann, wenn man von WoT darauf hingewiesen wird, dass es ein Update gibt.

Selbst wenn ihr WoT direct via der ausführbaren Datei startet, stört ein im Hintergrund laufende GC den Start! Achtet also darauf, dass das GC nicht läuft, wenn ihr ein paar Runden in WoT spielen wollt.

Windows 11 – Secureboot, UEFI, TPM und der falsche Ansatz bzgl. Umweltschutz und Klimawandel

Viele Blogs und Artikel haben sich bislang bereits mit dem Thema Windows 11 beschäftigt. Seitens Microsoft gibt es einige verwirrende Fakten, die nicht nur bei Windowsbenutzern für einige Fragezeichen sorgen.

Alte Hardware wird ausgeklammert

Einerseits kommt es zu TPM und Secureboot-Pflicht (verstehe ich und das ist ja auch noch zumindest nachvollziehbar), andererseits werden einige teils noch recht aktuelle CPUs (u.a. 3 Jahre junge CPUs) -wenn es nach Microsoft geht – einfach und salopp gesprochen „in die Tonne geklopft“. Glaubt man so manchem Artikel, dann gibt weder Microsoft, noch AMD oder INTEL konkrete Auskünfte darüber, weshalb „ältere“ Prozessoren von Windows 11 nicht mehr unterstützt werden.

Auf Gizmodo liest man, dass es beispielsweise zu einer Ausklammerung der ersten Generation der AMD Ryzen CPUs kommt, da sie die Minimal-Hardware-Anforderungen nicht erfüllen und Windows 11 dadurch vermehrt sogenannte „Kernel-Mode-Crashes“ zu verzeichnen hätte. Hingegen hätte man mit CPUs, die den Minimalanforderungen entsprechen zu 99.8% keine derartigen Abstürze.

Originalauszug:

AMD’s first-gen Ryzen chip didn’t make the chopping block. “After carefully analyzing the first generation of AMD Zen processors in partnership with AMD, together we concluded that there are no additions to the supported CPU list,” writes Microsoft. The company adds that devices that didn’t meet the minimum hardware requirements “had 52 percent more kernel mode crashes” in Windows 11, whereas those that met the minimum hardware requirements “had a 99.8 percent crash-free experience.”

Unterstützt werden laut Microsoft folgende Prozessoren (Quelle: Microsoft):

Unterstützte CPUs – Windows 11

 

Was ist außer einer kompatiblen CPU noch nötig, um Windows 11 betreiben zu können?

Nebst teils recht aktueller CPU, müssen noch folgende Hardwareanforderungen (Minimalanforderunge) erfüllt werden.

  • RAM: 4GB
  • Festplatte/SSD: Mindestens 64GB
  • Mainboard: Secure Boot muss vorhanden und aktiv geschaltet sein.
  • Mainbord: Ein TPM (trusted platform module) – Version 2.0 –  muss vorhanden und aktiv geschaltet sein.
  • Mainboard / OS Installation: Das System muss im UEFI Bootmode laufen / Die Windowsinstallation muss im UEFI Modus durchgeführt worden sein.

RAM

4GB sind an sich nichts Besonderes. Im Zweifelsfalle könnte man das System aufrüsten. Keine große Sache!

Festplatte / SSD

Auch die Festplatte bzw. SSD kann man jederzeit gegen ein größeres Modell tauschen. Abgesehen davon: Normalerweise hat man heutzutage keine 64GB Systemplatte im PC laufen. Somit stellt auch diese Anforderung kein Problem dar.

Secure Boot (u.a. betreffend Linux und ältere Betriebssysteme)

Secure Boot ist ein Sicherheitsfeature, welches über das Bios des Mainboard aktiviert werden muss. Wie / wo genau im Bios diese Option zu aktivieren ist, hängt vom verwendeten Mainboard ab. Es verhindert, dass während der Bootphase des PCs unsignierter Code ausgeführt wird. Daraus wird klar, dass Bootloader (wie z.B. Grub2 unter Linux) nur signierte Linuxkernel booten dürfen.

Hat man also ein Betriebssystem installiert, welches keinen signierten Kernel bootet, wird der Start des Betriebssystems bei nachträglichem Aktivieren der Option „Secure Boot – enabled“, nicht gelingen. Linuxdistributionen müssen vor Aktivierung des Secureboot angepasst werden. Folgende Pakete sind beispielsweise bei einem Debian GNU Linux (nach) zu installieren:

  • shim-signed
  • grub-efi-amd64-signed
  • grub-efi-ia32-signed
  • ein Originallinuxkernel der verwendeten Distribution

Wichtig: Das System muss im UEFI Modus booten & auch im UEFI Mode installiert sein!

Anmerkung: Seit Debian GNU Linux Version 10 wird Secure Boot unterstützt.

UEFI Modus (Boot)

Um den UEFI Bootmodus verwenden zu können, muss dieser im Bios des Mainboard aktiviert werden. Wie auch bei der oben beschriebenen Option „Secure Boot“, hängt es vom Mainboardhersteller ab, wo diese Option im Bios „versteckt“ ist.

Wichtig: Sofern euer Betriebssystem NICHT im UEFI Modus, sondern im sogenannten alten „legacy Mode“ installiert wurde, kann man nicht einfach auf den UEFI Modus umschalten. In der Regel wird ein installiertes Betriebsystem dann nicht mehr booten! Sofern euer System im UEFI Modus neu installiert werden soll, ist zuerst die Option im Bios zu aktivieren und – im Falle von Debian GNU Linux – ein bootbarer USB Stick im „UEFI Modus“ zu booten. Die Auswahl des zu bootenden Modus erhält man beim Bootmenü des USB-Sticks.

TPM 2.0

Wie sicherlich bereits vermutet, ist auch TPM 2.0 über das Bios zu aktivieren. TPM = Trusted Platform Module. Es dient u.a. zur eindeutigen Identifizierung eines PC. Genauere Details: Wikipedia

Mein Fazit zu den Anforderungen (abseits der CPU)

Da jedes halbwegs moderne Motherboard und Gott sei Dank auch diverse Linuxdistributionen Secureboot und UEFI unterstützen, wäre das für mich noch nicht der große Aufreger. Diese Funktionalität halte ich sogar für sinnvoll!

Bei TPM sieht es anders aus. TPM kann zur Sicherheit beitragen, jedoch auch missbraucht werden. Aufgrund der eindeutigen Identifizierbarkeit von Endgeräten und der vorhandenen Möglichkeit Anwendungen gezielt auszusperren (Sicherheit vs. Bevormundung des Anwenders) halte ich die TPM Pflicht für fragwürdig.

In Summe aber dennoch keine großen Aufreger, was meine Person betrifft.

Mein Fazit zu den Anforderungen bezüglich die CPU

Hier wird mir schon etwas „wärmer“, muss ich sagen… denn:

Klimaziele verfehlt Nummer 1

Klimaziele verfehlt Nummer 2

usw. usf.

Die Liste könnt noch elendslange weiter gehen. Wir verfehlen unsere Klimaziele. Jahr für Jahr, immer wieder… immer wieder gibt es Lippenbekenntnisse, wie toll man nicht zukünftig arbeiten will, um die Umwelt und die nächsten Generationen zu schützen. Ich kann es langsam schon nicht mehr hören!

…da kommt Microsoft daher

und meint ein neues Betriebssystem einführen zu müssen, das aufgrund der (für mich nicht nachvollziehbaren) Anforderungen CPUs jungen Semesters als unbrauchbar tituliert und dem geneigten updatewilligen Windowsuser, der seine Hardware länger nutzen will, auf diese Weise eine ins Gesicht klatscht, dass es gleich so scheppert.  Als wäre es nicht genug, dass man

  • mit „10“ immer wieder massive Probleme mit der Qualität der monatlichen Updates hat.
  • in letzter Zeit annähernd monatlich Workarounds zu tätigen hat, da es MS nicht schafft, einen Patch zu bringen, der Probleme wirklich löst. (Administratoren, die ohnehin oft an der Belastungsgrenze sind,  dürfen hinter MS „nachbessern“).
  • noch immer keine Möglichkeit hat, sämtliche installierten Standardprogramme via Paketmanager zentral auf aktuellstem Stand zu halten.
  • verlautbart, dass man „11“ auch noch auf alten CPUs installieren kann (Workaround), durch Einsatz des Workaround dann aber keine Updates mehr bekommt.

Die Kernaussage für mich ist: „Wenn ihr das Pech habt, „11“ wollt und eine nicht supportede CPU habt, dann kauft euch doch gefälligst neue Hardware, die von „11“ unterstützt wird. Was mit euren alten Komponenten wird, spielt doch keine Rolle! Hauptsache wir kurbeln den Hardwaremarkt an!

  • Corona, Engpass bzgl. Elektronik, Hardware?
  • Umweltschutz, Klimawandel, Müll?
  • Seltene Erden, Umgang mit noch funktionierender recht aktueller Hardware?

We don’t care!

Ich für meinen Fall werde nebst Debian GNU Linux, Windows 10 noch bis Supportende (2025) verwenden und dann endgültig auf Windows verzichten.

Appell an euch da draußen

Bevor ihr eure Hardware wegschmeißt, weil „11“ nicht mehr bei euch läuft:

Schaut euch eine der vielen Linuxdistributionen an. Sofern man nicht auf Spezialsoftware angewiesen ist, die ausschließlich auf Windows läuft, ist „Linux“ mittlerweile wirklich eine sehr gute, sichere Alternative. Ggf. könnte man hier sogar auf Windows innerhalb einer VM die unter Linux läuft zurückgreifen. Dann hätte man Windows im Fenster. 😉

Dank Steam (Proton) lässt es sich unter „Linux“ mittlerweile auch sehr komfortabel spielen.

Es ist defintiv einen Versuch wert!

Ausrollung der Kopano Deskapp per WSUS Server (WSUS PAckage Publisher)

Hat man mehrere Clients im Einsatz, kann die Ausrollung der Kopano-Deskapp zum Verschleiß einiger Turnschuhe führen. Ich habe deshalb in diesem Dokument (PDF) zusammengefasst, wie man die Kopano Deskapp per WSUS Server -in Kombination mit dem WSUS-Package Publisher- automatisiert ausrollen kann. Die Anleitung ist allerdings auf englisch, da ich sie auch im Kopano-Community-Forum zur Verfügung gestellt habe.