Erfahrungsbericht Microsoft Flightsimulator 2020 – Teil 1

Vor wenigen Wochen ist der MS Flight Simulator in der Version 2020 auf den Markt gekommen. Vertrieben wird die Software in mehreren Version (Von Standard-, über Premium-, bis hin zur Premium-Deluxe-Edition). Die Vertriebskanäle selbst sind aktuell: Steam, der MS-Store und diverse bekannte Händler.

Es gibt auch eine Boxed-Version, mit etlichen DVDs. Ich persönlich habe mir die Premium-Deluxe-Edition über den MS-Store geholt.

Installation

Nach dem Einloggen in den MS Store, muss man – wie gewohnt – die zu installierende Applikation auswählen. Diese ist relativ klein und hat nur knapp 1,5GB. Doch freut euch nicht zu früh! Es handelt sich hierbei ausschließlich um den Installer. War klar oder? 😉

Unmengen von Gigabyte später

Der Download der durch den Installer angestoßen wird, zieht rund 96GB an Daten über die -hoffentlich potente- Internetleitung auf den lokalen PC herunter. Festzuhalten ist, dass man für diese Daten im Zuge der Installation ein eigenes Verzeichnis angeben kann.

Bei einigen stotterte kurz nach dem Release der Motor…

Viele User berichteten kurz nach dem Release (vor gut einem Monat), dass Sie zwar den Download abschließen konnten, jedoch der Simulator dann nicht so recht in die Gänge kam. Genaugenommen, steckte der Ladebildschirm bei ca 40% (ersichtlich am Ladebalken).

 

Festhalten möchte ich, dass die Initialstartprobleme mittlerweile von MS behoben worden sind. Es gab bereits 2 Patches, einen „kleinen“ mit nur wenigen MB und auch einen zweiten größeren, mit rund 800MB.

Wenn der Joystick kein Glück bringt (etwas überzogen formuliert)

Gut, das ist jetzt vielleicht etwas überzogen formuliert. Der MS-Flightsimulator erkennt nicht alle Joysticks automatisch. (noch nicht?). Wobei ich muss hier ein wenig präzisieren, denn man muss sämtliche Achsen und Knöpfe manuell zuordnen. Das wäre jetzt zwar nicht weiter schlimm, wenn denn im Flugsimulator angezeigt werden würde, welchen Knopf man gerade drückt bzw. welche Achse man bewegt.

Genau das jedenfalls, wurde bei mir nicht mitangezeigt, weshalb ich immer zwischen Systemsteuerung (Joystick) und dem MS-Flightsimulator wechseln musste.

In der Joystick-Systemsteuerung habe ich mir angeschaut, welchen Knopf ich gerade drücke, oder welche Achse ich bewege. Danach konnte ich anhand der Knopfnummern und Achsenbezeichnungen im MS-Flightsim, die Tasten und Achsen zuteilen.

Etwas mühsam, wenn man keine Hardware besitzt die der „FluSi“ automatisch erkennt.

Extrem empfindliche Joystickachsen

Das Nächste, das mir sofort aufgefallen ist, sind die extrem empfindlichen Joystickachsen. Vielleicht liegt es wiederum an meinem Stick. Doch ohne Einstellung diverser flacherer „Kurven“ für alle Achsen (im Simulator selbst), endet der erste Flug wohl in einem wilden Gekurbel, einem unkontrollierbaren Flugzeug und -ja- eher dem Schlagen von Schlagobers mit einem Schneebesen.

Hat man dann aber alles eingestellt, bleibt einem fast die Luft weg… Nicht vom „kurbeln“, sondern bezogen auf die Technik!

Herausforderung „Güter und Personentransporte“

Ich bin niemand, der einfach nur in der Gegend rumgurkt, wenn er den FluSi anwirft. Zugegeben, ich bin kein Hardcore-Simmer, dennoch möchte mit dem FS2020 einiges bezüglich „IFR“ und „VFR“ lernen. Der Spaß soll aber auch nicht zu kurz kommen.

Langer Rede kurzer Sinn: Ich nutze OnAirCompany um eine eigene Fluglinie zu simulieren und transportiere mit einer Cessna aktuell Waren von Flughafen A nach Flughafen B. Macht Spaß… 😉

Impressionen

Das Wetter – Hitzewallungen inklusive

Schönwetterpilot? Ich? Nein… eigentlich nicht. Im MSFS kann man bezüglich Wetter „Gott“ spielen. Egal, ob man sich mit dem Livewetter zufrieden gibt, oder auch mal einfach so mitten in starkem Regen oder einem Gewitter fliegen will… Kein Problem… Ach ja… Schnee gibts natürlich auch…

Viele Regler, viele Optionen, viel Spaß!

Wie war das mit den Hitzewallungen?

Naja… gestern meinte ich von Lechfeld „ETSL“ nach Augsburg „EDMA“ fliegen zu müssen (mit Gütern). Da ich beim Transport bislang via GPS geflogen bin und dies meist bei Schönwetter praktiziert habe, musste es jetzt etwas härter zugehen.

Regen! Schlechtwetter! Jawohl!


Der Tower (München) leitet mich in die richtige Richtung

Ich lasse mich vom Tower in München zu den richtigen „Wegpunkten“ leiten. Die Richtung wird mir hierbei via Heading vorgegeben. (ich bin kein Profi, was die Bezeichnungen angeht. Man möge mir den einen oder anderen Fauxpax verzeihen).

Das Ganze funktioniert ganz gut, bis ich an den Tower von EDMA übergeben werde, der mir schließlich einen ILS Runway anbietet. Klar… Intrumentenflug!

Der Moment in dem dir klar wird, dass du kein ILS „kannst“

Erster Gedanke: „Mist!“ Ich habe keine Ahnung wie man mit ILS umgeht! Im Reallife gibt es sowas natürlich nicht. In der Simulation nimmt man die Dinge ja gerne lockerer. Kann ja Gott sei Dank nix passieren.

Gott Sei Dank wird zwischenzeitlich das Wetter immer wieder kurz besser. Das Prasseln des Regens auf das Flugzeug hört (je nach Wolkenlage auch mal auf).

 

Next Stop: „Lerne wie man mit ILS umgeht!“

Was mir sonst noch aufgefallen ist

Für all diejenigen, denen diese Erfahrungsgeschichte noch immer nicht lang genug ist, habe ich noch ein paar andere Dinge zusammengetragen, die mir aufgefallen sind.

Autopilot: Der Autopilot spielt selbst nach dem letzten Patch immer wieder mal verrückt und macht mitten im Flug ganz komische Dinge. (Vor allem zwingt er das Fluggerät ab und zu ohne ersichtlichen Grund in einen „Stall“). Ist das sonst noch jemandem aufgefallen? Falls nein… vlt. liegt es ja am Piloten? 😉

Landscape: Hier und da kreiert die künstliche Intelligenz (blackshark.ai) in Verbindung mit Bingmaps etwas eigentümliche Gebilde. Wie z.b. Hochhäuser (die sehr hoch sind), oder Giraffen die dir mal ganz kurz in dein Linienflugzeug reinschauen, obwohl du dich auf Reiseflughöhe befindest. Das Ganze kommt aber sehr sehr selten vor.

Übrigens, weils mir grade einfällt, nicht nur das 3D Modell von so manchem Fluggerät sieht genial aus! Nein, selbst die Elefanten, denen man ebenso begegnen kann, wenn man sich zb. im Tiefflug befindet, werden absolut naturgetreu dargestellt.

Bis jetzt kein einziger Absturz (der Software): Ich habe jetzt (im Verhältnis zur mir zur Verfügung stehenden Zeit) doch schon etliche Stunden „in der Luft“ verbracht. Die Simulation ist bislang nicht 1x abgestürzt!

Grafikengine und Technik Fest steht für mich, dass die Grafikengine inkl. Darstellung der Umgebung absolut fantastisch ist! Natürlich gibt es immer noch einiges auszubessern. Z.b. müsste Bing-Maps ein paar Flughäfen entpixeln. Wie ich nämlich aus einem Video erfahren habe, fehlen vor allem in Deutschland einige wichtige Flughäfen, die deshalb nicht dargestellt werden, da sie in Bing-Maps mal verpixelt worden sind (Datenschutz?).

So oder so: MSFS 2020 ist ein Meilenstein in der Flugsimulatorgeschichte!

Jetzt ist wirklich Schluss, fast…

Fast! Denn ich hab noch etwas, worauf ich als Österreicher stolz bin. Blackshark.ai ist neben Bing-Maps maßgeblich an der Technologie beteiligt (AI), die den MSFS so „schön“ aussehen lässt. Der Firmensitz befindet sich in Graz (Österreich). Bravo!

Ebenso möchte ich in diesem Zusammenhang allen Entwicklern danken, die Jahre ihres Lebens in die Entwicklung von herausragenden Flugsimulatoren (nicht nur MS Flightsimulator, sondern auch P3D, X-Plane, DCS, Aerofly usw.) stecken und es uns -einem Nischenmarkt- ermöglichen, selbst in die Luft gehen zu können.

Vielen Dank!

Schluss! 😉

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